Heldenreise Design Leadership
Danica Zeier, Programmverantwortung CAS Design Leadership
Am 18. Mai 2018 würdigte die University of Hong Kong Jack Ma mit einem Ehrendoktortitel. Als Founder and Executive Chairman der Alibaba Group Holding wird das Vermögen von Ma auf 42 Milliarden US-Dollar geschätzt und er ist gemäss Forbes als Nr. 3 auf der China Rich List, als Nr. 7 auf Richest in Tech, als Nr. 20 auf Billionaires und als Nr. 21 auf Powerful People gelistet. Begonnen hat Jack Ma vor knapp 20 Jahren mit einem Startkapital von 60‘000 US-Dollar.
What the f****? [WTF]
… müssen einige gedacht, die Jack Ma’s beeindruckende Failure List kennen (geteilt in einem Interview am World Economic Forum 2015):
«‹I failed a key primary school test two times, I failed the middle school test three times, I failed the college entrance exam two times and when I graduated, I was rejected for most jobs I applied for out of college.› (Ma was the only one out of five applicants to the police force to be rejected and the only one of 24 applicants to be a KFC manager to be rejected.) ‹I applied for Harvard ten times, got rejected ten times and I told myself that Someday I should go teach there.›»
Jetzt kommt’s noch besser:
«Education systems have to change because MACHINES will do
what we currently teach BETTER.»
Sagt er, der zehn Mal in Harvard abgelehnt wurde. In den letzten 30 Jahren seien «knowledge» und «manufacture» im Zentrum gestanden, die Herausforderungen der Zukunft seien hingegen «wisdom, experience» und «creativity».
Das lässt aufhorchen. Gehen wir nochmals zurück zu Jack Ma’s Dankesrede an der University of Hong Kong. Universitäten würden warten und Ehrentitel verleihen. Sein Erfolgsgeheimnis:
«Fail again and again.
Don’t give up.
Work hard.»
Die University of Hong Kong hat im Frühling 2018 ihren Ehrendoktor einem aus ärmlichen Verhältnissen im ländlichen China aufgewachsenen Englischlehrer und Selfmade Man* verliehen, einem Design Leader.
(* seine Eltern waren Storyteller und Musiker)
That’s the f****! [TTF]
Im CAS Design Leadership werden die Studierenden in 21 Tagen herausgefordert, sich im Austausch mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen ein eigenes Bild über die neuen Arbeitswelten zu machen. Um dieses im Austausch mit Experten aus Wirtschaft und Academia zu schärfen, zu vergrössern und zu verwerfen.
Um herauszufinden, ob sie noch managen, schon führen oder was sie eigentlich wirklich wollen.
Transaktional oder transformational. Welche Konstellationen notwendig sind, um Ecosysteme und digitale Businessmodelle bauen zu können, die über das Finanzielle hinaus der Gesellschaft dienen, und welcher Führungstyp sie sind oder gerne wären. Um herauszufinden, welcher Buddy tatsächlich fehlt, um das Ding vorwärts zu bringen. Ob lieber alleine und agil statt basisdemokratisch und holokratisch. Dabei auch die verborgenen Ängste und Wünsche artikulieren und einen persönlichen Umgang finden, wenn man will. Wie motiviere ich mich selbst und andere in kollaborativen Prozessen?
Denn eines ist klar, wir müssen uns von Heldenreisen, die wir von Wagner oder Star Wars kennen, verabschieden. Leider leider. Heute klingen Heldentöne anders. Sie tröpfeln, unspektakulär, stetig und Tonhöhe und -länge sind schwer definierbar.
Als Leader dran bleiben: das Echo im Zentrum, nicht die Fanfare. Hinhören auf leise Töne, Empathie entwickeln, einzelne zusammenbringen und unterstützen, ihre Potenziale zu entfalten.
Panta Rhei. [Alles fliesst]
Unsere Studierenden werden aufgefordert, unabhängig und kritisch zu denken. Als Experten mit praxistauglichen frameworks und griffigen Tools die eigene Vorstellungskraft zu trainieren, um dem Unsicheren zuversichtlich zu begegnen, um und mit Selbstvertrauen und Kreativität Zweck- und Sinnfragen kritisch zu diskutieren und um zu entscheiden, was es als nächsten Schritt braucht für ein und ihr eigenes übergeordnetes Ganzes.
Die ZHdK bietet Executive Education an,
die Professionals inspiriert,
als Führungskräfte Fehler zu machen.
Hörbeispiele zur Inspiration: