Leadership Essays 2021

Innowiebittewas?

Von Begrifflichkeiten, Missverständnissen und Konflikten auf dem Weg zu Innovation

Céline Fallet, Lena Fischer, Nicoletta Müller, Sandro Nicotera und Maximilian A. Willier

Innowiebittewas? Was ist denn Innovation, wieso braucht es Innovation, was meinst denn du mit Innovation, was kann denn Innovation, kannst du denn Innovation, lebst du Innovation, was meinst du eigentlich genau damit? Und was meinen die anderen damit? Hast du dasselbe Verständnis wie deine Teammitglieder? Weisst du das überhaupt? Klingt das nach Missverständnis?

Mit genau diesen Fragen haben wir uns konfrontiert. Und wollten sie verstehen. Eins vorweg: Um die Antwort darauf zu finden, brauchst du als Erstes einen «kleinsten gemeinsamen Nenner», mit welchem du deinen ganz persönlichen «Good Fightclub» etablieren kannst. Denn diesen wirst du ganz sicher benötigen. Wieso du diesen benötigst und weshalb das alles mit Innovation doch nichts zu tun hat? Auf zum Start: Missverständnisse sind allgegenwärtig und passieren Tag für Tag so selbstverständlich, dass wir sie häufig nicht oder nur am Rand wahrnehmen. Manchmal aber führen sie uns hinterlistig und zielgenau ins Verderben und hinterlassen Chaos und Streit. Sei es im privaten Rahmen oder im beruflichen Alltag. Leider werden wir uns dessen oft erst dann bewusst, wenn wir schon in einer Krisensituation angekommen sind.

In diesem Essay beschäftigen wir uns mit der Frage: «Wie sensibilisiere ich mich und mein Team einfach und verständlich für das Thema Innovation, um erfolgreich eine gemeinsame Basis zu schaffen?». Wir erkunden anhand des Begriffs Innovation die Welt der Missverständnisse und Verständnisse, der Kommunikation und Auseinandersetzungen und versuchen, anhand eines Prozesses die wichtigsten zu klärenden Fragen für dich selbst und für dein Team mit auf den Weg zu geben. Der Begriff «Innovation» kann hierbei auch als Platzhalter verstanden werden.

Während der Erarbeitung dieses Essays stellten wir in unserem eigenen Prozess fest: Bevor man sich mit dem Aufbau einer Innovationskultur beschäftigen kann, muss zuerst sichergestellt werden, dass alle beteiligten Personen ein (gegenseitiges) Verständnis von Innovation haben. Ebenso ist uns bewusst, dass die erste Phase eines Teambildungsprozesses – also die psychologische Sicherheit – hergestellt werden muss, bevor ein Team in diesen Definitions- bzw. Verständnisprozess eintreten kann. Auf diesen Bereich gehen wir explizit nicht ein bzw. befassen wir uns also nicht mit dem Prozess der Etablierung einer Innovationskultur in einem Team oder im Unternehmen. Auch den Begriff «Team» wollen wir nicht näher definieren. Es kann sich hierbei um eine kleine Einheit in einem grossen Unternehmen handeln. Es kann sich um ein ganzes Team, also alle Mitarbeitenden eines Startups handeln oder auch um die Geschäftsleitung eines mittelgrossen Unternehmens.

Die Kommunikation und der Austausch sind also die ersten wichtigen Grundsteine, die gelegt werden müssen. Doch wie geht man dies an?

Innowiebittewas? Unser eigener Prozess als Beweisführung.

Wir – fünf Menschen im CAS Design Leadership, mit gleichem Kontext, einer gemeinsamen Basis an Interessen und Wissensstand – mussten in vielen Gesprächen feststellen, dass wir keine gemeinsame Definition für den Begriff der Innovation haben. Infolgedessen begaben wir uns auf eine spannende Fragereise. Wir beschäftigten uns mit Fragen, welche keine eindeutige Antworten zur Folge haben können und sollen. Dabei haben wir festgestellt, dass es nicht um die Gleichschaltung und nicht um die Erarbeitung einer abschliessend gültigen Definition geht, sondern um das Verständlich- und Sichtbarmachen der einzelnen Definitionen, Interpretationen und Gefühlswelten rund um den Begriff Innovation. Im Fokus steht das Erarbeiten und Bewusstmachen des eigenen Selbstverständnisses sowie des Verständnisses der anderen.

Where to begin?
Randnotiz: Diejenigen mit knapper Zeit und viel Ungeduld: Die Abkürzung durch dieses Essay findet ihr in den Zusammenfassungs- und Erkenntnisboxen sowie in der Konklusion.

Ziel
Dieses Essay soll eine (Selbst-)Reflexion bieten und Denkanstösse vermitteln. Es versteht sich als Dokumentation unseres eigenen Selbstversuches und soll aufzeigen, welche Risiken und Chancen Missverständnisse bergen und wie man in der Diskussion über das individuelle Verständnis des Begriffs «Innovation» als Einzelperson und Team auf ein nächstes Level kommt. Let’s go: Das Essay ist aufgeteilt in fünf Phasen, die dich mit auf unsere Fragereise nehmen.

Phase 1

Wir starten mit der Frage aller Fragen und beginnen die Reise mit der Entdeckung von vielfältigen kleineren und grösseren Unterschieden. Wir wollen uns bewusst machen, worüber wir eigentlich sprechen.

Was ist Innovation?
Eine gute Frage. Und eine berechtigte und schnell zu beantwortende obendrein. Computer hochfahren, zweimal Google klicken und der Duden [1] kann uns folgendes berichten:

● Innovation ist geplante und kontrollierte Veränderung, Neuerung in einem sozialen System durch Anwendung neuer Ideen und Techniken.
● Innovation ist Einführung von etwas Neuem; Neuerung; Reform.
● Innovation ist Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens.

Das Wirtschaftslexikon von Gabler [2] erklärt den Begriff wie folgt: «Bezeichnung in den Wirtschaftswissenschaften für die mit technischem, sozialem und wirtschaftlichem Wandel einhergehenden (komplexen) Neuerungen. Bisher liegt kein geschlossener, allg. gültiger Innovationsansatz bzw. keine allg. akzeptierte Begriffsdefinition vor.»

Alles klar? Oder eher unklar? Das Thema ist schwierig zu greifen und zu begreifen, zu abstrakt und zugleich offen sind die Definitionen. Wie kommt man der Antwort besser auf die Spur?

Was ist Innovation für uns, die Verfasser:innen dieses Essays?
Wir versuchen etwas persönlicher zu werden und stellen uns selbst die Frage, was denn Innovation für jede:n einzelne:n von uns ist. Fünf Personen mit ähnlichem Kontext und Mindset, da sollte doch rasch eine Definition zu finden sein, die für alle passt.

Céline: «Innovation ist für mich einen Raum zu schaffen, um Gedanken Platz zu geben, sodass Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet und out of the box neue Ideen auf ein spezifisches Problem entwickelt werden können. Und kritisches Denken.»

Lena: «Innovation ist die Erneuerung von Etwas. Dies kann ein Prozess, ein Produkt, eine Herangehensweise, eine Dienstleistung etc. betreffen. Es muss aber keine bahnbrechende neue Erfindung per se sein, sie kann auch im Kleinen, vermeintlich Unscheinbaren geschehen. Eine Innovation kann schlicht auch eine neue Kombination von zwei bestehenden Dingen sein. Innovation bedeutet Hinterfragen, nicht Stehenbleiben, Neugierde, mit offenem Geist auf ein Netzwerk von Dingen, Gedanken, Prozessen, Ideen und Menschen schauen.»

Maximilian: «Etwas (ein Produkt/Service/Prozess …) stetig voranzutreiben, damit nie Stillstand entsteht. Kontinuierliche Weiterentwicklung oder das stetige konstruktive Hinterfragen des Status quo. Das alles im Kontext mit der Umgebung und dem Wandel der Zeit. Vielleicht braucht es zusätzlich den Begriff der Zwischeninnovation. Ein Elektroauto verbessert zweifelsohne das Leben bzw. die Umwelt. Aber es ist und bleibt ein zwei Tonnen-Vehikel das Platz braucht und Unfälle verursacht. Ein Schritt in die richtige Richtung eben … Aber noch nicht mehr.»

Nicoletta: «Zweierlei! Erstens ein Produkt, eine Leistung oder ein Geschäftsmodell, welches neuartig ist, noch nie dagewesen, neu gedacht, neu inszeniert etc. ist und Erfolg hat. Sprich, ein Geschäft vorantreibt, ideell und finanziell. Zweitens eine Haltung, ein Mindset, im Rahmen dessen Innovationen bewusst vorangetrieben werden.»

Sandro: «Zur Innovation wird es für mich, wenn ein neu geschaffenes Artefakt oder eine neu entwickelte Dienstleistung das Leben von Menschen nachhaltig verbessert.»

Fünf selbständige Ansichten auf die Dinge, fünf unterschiedliche Antworten.
Wir sprechen von Innovation, brauchen unterschiedliche Wörter, legen den Schwerpunkt auf unterschiedliche Bereiche und bringen alle unterschiedliche Nuancen zum Vorschein. Wir fragen uns, brauchen wir überhaupt eine gemeinsame Definition von Innovation oder reicht ein gemeinsames Verständnis über die feinen Unterschiede? Und wir fragen uns: Geht das nur uns so? Wir befragen noch mehr Menschen.

«Vox Populi» – oder was ist Innovation für dich?
Wir begeben uns dorthin, wo sich grosse Mengen unterschiedlicher Menschen finden, die sich rege austauschen. Wir gehen in die sozialen Medien. Auf dem eigens für diese Aufgabe erstellten Instagram-Profil innowhat [Hyperlink setzen: https://www.instagram.com/innowhat_/] lautet die Frage ins virtuelle Netzwerk: Was ist Innovation für dich? Die kuratierten und aufbereiteten Antworten sind – wenig überraschend – sehr informativ, kreativ und: unterschiedlich. Die Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ, eine Mehrzahl der befragten Personen kommt aus einem kreativen Umfeld.

Die Statements und die dazugehörigen erklärenden Texte zeigen eines deutlich auf: Alle Befragten interpretieren Innovation aus einer eigenen Perspektive, persönlich, mit eigenen Bildern, Assoziationen, Worten und Anwendungsmöglichkeiten.

Das Fazit: Es gibt eine Vielzahl spannender Sichtweisen, aber es gibt sie nicht, «die» Innovation.
Innovation ist von vielen Faktoren abhängig. Wo und in welchem Setting soll sie stattfinden, was sind die Ziele, woher kommen die Menschen, was bringen sie mit, wie sieht die Umgebung aus, welche Kultur wird angestrebt, was waren bis anhin eigene Erfahrungen mit dem Begriff, wer will damit wohin? Auch wenn wir von einer Teamkonstellation ausgehen, in welchem die psychologische Sicherheit gegeben ist und die Personen sich und ihre Werte bereits gut kennen, merken wir, dass auch und oft auch gerade dort sehr unklar ist, was das individuelle Verständnis von Innovation ist. Und dass ein Verständnis dafür fehlt, wo die feinen, kleinen Unterschiede der individuellen Definitionen liegen. Doch was bedeutet das für den Start eines Innovationsprozesses, in dem verschiedene Menschen mit verschiedenen Sichtweisen und verschiedenen Meinungen aufeinander treffen? Wie gross sind die Chancen, dass sich die Teilnehmenden auf ihre Positionen versteifen oder noch schlimmer, dass man aneinander vorbeiredet, ohne es zu merken?

Erkenntnisbox: Prototyp innowhat, Fragebogen 1 und 2

In unserem Prozess haben wir gemerkt, wie selbstverständlich und intuitiv wir davon ausgehen, dass wir alle von Demselben sprechen. Nach langen Diskussionen merkten wir, dass wir uns im Kreis drehen und blockiert sind. Wir stellten verwundert fest: Wissen wir überhaupt voneinander, wie wir Innovation definieren? Was bedeutet für uns dieser Begriff? Empfinden wir uns als innovativ?

Wir haben in einem ersten Schritt einen Fragebogen rund um den Begriff Innovation erstellt, diesen beantwortet und die Ergebnisse analysiert. Das Resultat waren fünf individuelle Antworten, die sich in Nunancen oder sogar im Groben unterscheiden.

Wir haben zudem unsere eigenen, individuellen Arbeitsalltage reflektiert und gemerkt: Wir kennen die Erfahrung, dass ein langer Prozess in Gang gesetzt wird und erst Wochen später auffällt, dass die gemeinsame Basis ganz zu Beginn gefehlt hat. Begrifflichkeiten wurden nicht geklärt, Missverständnisse und Unterschiede nicht aufgedeckt. Und am Ende heisst es oft: «Hätten wir das bereits zu Beginn geklärt, wären wir nicht in diese Sackgasse geraten.» Da stellt sich gleich die nächste Frage: Brauchen wir denn eine gemeinsame Definition von Innovation, um den nächsten Schritt zu gehen? Was ist der kleinste gemeinsame notwendige Nenner?
Zusammenfassung Phase 1
Wir fassen zusammen und stellen fest: Es gibt keine eindeutige, allgemein gültige Definition von «Innovation». Jede Person definiert und interpretiert den Begriff aufgrund eigener Erfahrungen, anderem Kontext und unterschiedlichen Sichtweisen etwas anders. Niemand hat recht, niemand ist im Unrecht. Wie stellen wir also sicher, dass wir nicht aneinander vorbeireden? Wie schaffen wir Missverständnisse aus dem Raum? Wie machen wir diese feinen Unterschiede sichtbar? Und was bedeutet dies konkret für Einzelpersonen, Teams und Unternehmen?

Phase 2

Missverständnisse als Basis von Kommunikation

Wir gehen einen Schritt zurück und machen einen wichtigen Exkurs in die Welt der Kommunikation, Missverständnisse und Auseinandersetzungen. Was, wenn wir uns eigentlich gar nicht verstehen?

…so het im Motorelärme
Dr Pilot halt nid verstande
Dass ihm jitz ds Bänzin chönnt usga
Und dass är sofort sött lande
Da uf ds mal wird’s plötzlech still
Nämlech wil ds Bänzin usgeit
Und jitz wo me’s hätt verstande
Hei si beidi nüt meh gseit…
[3]

Missverständnisse werden in diesem respektive in einem Prozess erst zum Problem, wenn man sich derer nicht bewusst ist und sich entsprechend nicht mit ihnen auseinandersetzen kann. Der Aha-Moment bei der Erarbeitung dieses Essays ist eindeutig auf ein Erlebnis zurückzuführen: Als uns klar wurde, dass unsere persönlichen Definitionen von Innovation zwar in dieselbe Richtung gehen, die Nuancen und Schwerpunkte jedoch unterschiedlich sind – und wir entsprechend mit dem Inhalt und Fokus dieser Arbeit nicht weiterkamen und keine stimmige Richtung finden konnten. Müssen wir nun aber eine gemeinsame Definition finden? Oder müssen wir lediglich die Positionen der anderen (aner-)kennen? Ist es nicht gerade beim Thema Innovation wichtig, dass die Sichtweisen und Standpunkte divers sind? Was ist der kleinste gemeinsame Nenner, den es für die sinnvolle Weiterführung eines Prozesses braucht?

Wenn sich zwei missverstehen
Die Autoren Manfred Piwinger und Jörg Christoffel schreiben in ihrer Arbeit über Missverständnisse in der Kommunikation, dass wir erst über das Risiko nachdenken, einander misszuverstehen, wenn es schon passiert ist [4]. Missverständnisse, die entdeckt werden, machen eines deutlich: Wir bewältigen unseren Alltag nur, indem wir darauf vertrauen, dass die anderen uns verstehen – und wir sie. Öfter als uns klar ist, ersetzen wir «Wissen» durch «Annahmen». Dann gehen wir auseinander und glauben uns verstanden zu haben, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass dem nicht so war …

Potenzielle Gefahren und Erkenntnisgewinn
Wenn nun zwei (oder noch mehr Personen) sich missverstehen und die Missverständnisse entdeckt werden, kann zweierlei passieren: Die Beteiligten raufen sich zusammen und räumen das Missverständnis aus oder sie versteifen sich auf die eigene Position und erleben, wie das Missverständnis unüberbrückbare Differenzen sichtbar macht. Beide Fälle führen letztlich zur Klärung. Jedoch setzt das einen Prozess der Verständigung voraus, in dem alle Beteiligten gezwungen werden «Farbe zu bekennen» und Erwartungen sowie Absichten zu formulieren. Diese Form von Missverständnissen sind potenziell gefährlich, schaffen bei einer aktiven Auseinandersetzung jedoch die Basis für die zukünftige Kommunikation, für Prozesse und für die Bewältigung der Konflikte. Zu verstehen, dass die eigene Meinung akzeptiert werden soll und darf, auch wenn sie nicht deckungsgleich mit der Meinung anderer ist, schafft Verständnis und Raum für Vertrauen.

Schleichende Katastrophen
Im Gegensatz zu den entdeckten Missverständnissen (manifeste), können die unbemerkten (latente) Missverständnisse zu einer Kettenreaktion des «sich Missverstehens» führen. Sie sind darum mit einer kommunikativen Kernschmelze zu vergleichen. Ein grosses Problem liegt darin, dass man erst im Moment der Explosion gewahr wird, dass da was war. In der Folge wird es darum richtig schwierig, dieses reaktive Gemisch an Konflikten und Eitelkeiten zu stoppen oder gar rückgängig zu machen. Das andere Problem liegt in den «Räumen des Nichtwissens» (Bergler) [5]. In einer sich schnell verändernden Welt werden diese Räume zunehmend grösser, mit der Folge, dass allein schon hierdurch die Gefahr des Auftretens von Missverständnissen wächst. Irgendwann verlieren wir die Kontrolle über die Deutung von Dingen – und Missverständnisse werden zum Normalzustand.

Sollten wir insofern nicht jedes Projekt, jede Zusammenarbeit mit der Hypothese starten, dass wir alle wissen, dass wir nicht wissen? Und dieses Nichtwissen gemeinsam ausloten? Am liebsten würde man wegrennen und aufhören zu kommunizieren. Da dies gemäss Watzlawick nicht möglich ist, muss man dieses Dilemma anders in den Griff bekommen. (Watzlawick stellte die berühmte Grundregel in Bezug auf menschliche Kommunikation auf: «Man kann nicht nicht kommunizieren»). Um sich für eine Kommunikationsstrategie zu entscheiden, muss zuerst der Rahmen gesetzt werden.

Uns stehen unterschiedliche Herangehensweisen zur Verfügung:.

Missverständnisse aus dem Weg räumen und Klarheit schaffen: Das bedeutet sehr viel Aufwand, macht aber in gewissen Anwendungen und Situationen auch Sinn. So sollte die Gebrauchsanweisung einer Rakete mit nuklearen Sprengköpfen möglichst wenige Unklarheiten enthalten oder der:die befehlshabende Offizier:in sollte beim Auslösen des Erstschlags auch nicht missverstanden werden.

Missverständnisse akzeptieren und Vertrauen schaffen: Im Gegensatz dazu sind Missverständnisse und die daraus resultierenden Konflikte als Teil zwischenmenschlicher Prozesse zwingend und nötig. Wir können uns darauf vorbereiten und sensibilisieren. Wir können andere wie auch uns selbst den nötigen Respekt und die nötige Wertschätzung beibringen. Der Grundsatz lautet: Es gibt kein richtig oder falsch – Aufmerksamkeit (gut Zuhören) ist der Schlüssel.

Missverständnisse bewusst suchen und lernen, zu streiten: Um als Team auf eine nächste Ebene zu kommen, hilft es, die Missverständnisse bewusst zu suchen. Denn die grössten Probleme liegen im Unausgesprochenen. Genauso verhält es sich mit Missverständnissen. Solange sie unter der Oberfläche verharren, können sie viel Unheil anrichten. Geht man sie jedoch aktiv an, bevor sie sich potenzieren, können gröbere Differenzen verhindert werden. Das direkte Angehen von Problemen bei den Ursachen ist sicher immer eine gewinnbringende Strategie.

Ach, leck mich doch am … Niemand mag Streit. Aber genau so, wie man Missverständnissen nicht aus dem Weg gehen kann, kann man Konflikten nicht aus dem Weg gehen. Da wir in Designprozessen normalerweise keine Bedienungsanleitungen erstellen müssen, dürfen wir jedoch Mut zur Lücke und zu unterschiedlichen Meinungen haben. Und es ist in Ordnung, wenn man sich deshalb in die Haare gerät.

Was wir lernen müssen ist, mit diesen Konflikten richtig umzugehen. Was aber bedeutet das denn nun genau?

Erkenntnisbox: Prototyp Spider (Konfliktpotenzial visuell aufzeichnen)
In dieser zweiten Phase haben wir gemerkt, dass es nicht nur in Ordnung, sondern unumgänglich ist, unterschiedliche Definitionen, Positionen und Assoziationen zum Begriff «Innovation» zu haben. Es braucht im Anschluss auch keine eindeutige, gemeinsame Definition. Wichtig ist jedoch, die diversen Standpunkte festzuhalten, zu visualisieren und auseinandersetzen. Der kleinste gemeinsam notwendige Nenner in einem Prozess ist das Wissen um das Selbst-Verständnis zur Thematik aller Beteiligten.
Wir merkten, dass es sogar förderlich sein kann, dass wir nicht alle dasselbe Verständnis von Innovation haben. Diversität fördert Diskussionen, welche eine nächste Ebene erreicht, was Verständnis, Herangehensweisen und Lösungen anbelangt. Also kamen wir zum Schluss, dass wir diese Diskussionen intensivieren und bewusst fördern müssen.
Zusammenfassung Phase 2
Keine Erfahrung ist identisch, keine Innenwelt gleich. Wir können uns darauf verlassen, dass wir uns regelmässig missverstehen. Dies ist jedoch nicht negativ, viel eher neutral, wenn nicht sogar positiv – gesetzt den Fall, wir wissen um die Missverständnisse und ihr Potenzial. … und schenken ihnen deshalb Zeit und Aufmerksamkeit.

Wichtig ist die Schaffung eines Selbstverständnisses, das ausgetauscht und untereinander geteilt wird. Damit wir auch ein Verständnis fürs Gegenüber und zu diesem Begriff in diesem Kontext haben.

Wie gehen wir nun aber mit den ausgesprochenen, offen liegenden Missverständnissen um, damit daraus etwas Gutes entstehen kann? Wie führen wir Auseinandersetzungen, gute Konflikte? Wie stellen wir sicher, dass wir nicht auf Gleichschaltung, Totschweigen, negative Konflikte, sondern auf Austausch, positive Dissonanzen und Diversität setzen?

Phase 3

The good fightclub!

Konflikte fördern, akzeptieren und positiv werten.

Wie können wir nun also Missverständnisse bewusst suchen und lernen, zu streiten? Unterschiedliche Ansichten, Definitionen, Werte und Meinungen müssen konstruktiv und offen diskutiert werden können. Dabei geht es weder darum, unnötige, negativ konnotierte Auseinandersetzungen zu haben, noch darum, einen Streit eskalieren zu lassen. Vielmehr geht darum, verschiedene Standpunkte kundzutun, über diese zu sprechen, Fragen stellen zu können und Pro und Contra wertfrei abzuwägen. Doch auch dies ist leider einfacher gesagt als getan und bedingt einiges an Softskills!

Während die Teammitglieder sich zu Beginn eines Prozesses auf eine höfliche Art in Position bringen und dabei vorsichtig ihre Interessen und die Sicht auf die Welt äussern, ziehen am Horizont bereits die Wolken des Konflikts auf. In der Folge lernt sich das Team besser kennen und kommt sich allmählich näher. Doch je näher man sich kommt und je klarer die Aufgaben werden, desto sicht- und spürbarer werden auch Differenzen in der Auffassung der Zusammenarbeit. Es «knallt» oder es «klärt»!

«Hätten wir zu Beginn bewusst nicht nur die individuellen Positionen, Definitionen und Werte im Zusammenhang mit Innovation im Team abgeholt, sondern auch Zeit auf die Auseinandersetzung und Einordnung der unterschiedlichen Verständnisse investiert, hätten wir uns einiges an Arbeit und Blockaden ersparen können.» – Oliver Aeschlimann, Innovation Energie 360

Ein kleiner Exkurs in die Welt der Konflikte
Die Situation ist bekannt. Alles beginnt mit einem unbedachten Satz, einem falschen Wort … Ein Wort folgt dem nächsten, und so sehr man sich auch das Gegenteil wünscht, endet das Gespräch in einem unerklärlichen Chaos, gefolgt von eisigem Schweigen. Man ist vor den Kopf gestossen, fühlt sich missverstanden und mag das Gegenüber zwischenzeitlich nicht mehr. Solche Situationen können im Team auftreten, zwischen zwei Teams, in Management-Sandwich-Positionen, mit einem:r externen Partner:in oder oder …

Die Psychologin Karen Jehn unterscheidet zwischen zwei Grundformen von Konflikten [6]. Zum einen nennt sie die persönlich motivierten, emotional und meist feindselig geführten «Relationship Conflicts», zum anderen die aufgabenorientierten Konflikte, die «Task Conflicts». Die «Relationship Conflicts» fokussieren sich auf persönliche Animositäten, die «Task Conflicts» auf die Auseinandersetzung verschiedener Ideen und Meinungen, wobei es selbstverständlich auch Persönliches Platz hat. Biespiele: Jemand möchte ein Konzept genau so strukturieren, ein:e andere:r verabscheut unproduktive Meeting-Zeit während ein:e andere:r gerade diese Minuten als eminent wichtig fürs Team erachtet, ein:e Dritte:r meint genau diese oder jene Person anstellen zu sollen. Das Research-Team dieser Studie kam zum einleuchtenden Schluss: «The absence of conflict is not harmony, it’s apathy!» [7]

Konflikt bleibt Konflikt
«Task Conflicts» sind aber nicht gleichzusetzen mit einem Streichelzoo. Auch diese Auseinandersetzungen können intensiv und emotional werden und man muss sehr aufpassen, nicht unbemerkt in «Relationship Conflicts» zu gleiten. Wichtig ist, dass alle Beteiligten sich der Aufgabe und des Ziels bewusst sind. Ist dies sichergestellt, kann man «wissenschaftlich» zu debattieren beginnen. Eine andere Meinung zu haben, ist dann in Ordnung, und «richtig» geführte Diskussionen führen oft dazu, dass man die Dinge aus einem anderen Winkel neu betrachten und bewerten kann. Und wie bereits vielfach erwähnt, muss auch hier – damit man sich als Team auf diese Ebene begeben kann – die psychologische Sicherheit gegeben sein. Damit bewusst reflektiert werden kann, dass man sich auch wirklich in den «Task Conflicts» befindet.

Erkenntnisbox: Prototyp, gibt es nicht

Wir haben viel diskutiert, viele Erkenntnisse gewonnen, viel Bewusstsein geschaffen und auch aktiv versucht, die Konflikte zu fördern. Und da ist es dann passiert: Wir haben unsere feinen Unterschiede gesehen und gemerkt, dass wir uns in unserem Essay nicht um die Frage der Innovation bewegen müssen. Wir ergreifen lieber das Momentum und zeigen auf, wie wichtig diese Phase, dieser Prozess des sich Findens, der Annäherung, der Diskussion und der Aufbau ebendieses Verständnisses sind. Es werden immer feine bis gröbere Unterschiede bestehen. Diese müssen nicht aus der Welt geschaffen oder gleichgeschaltet werden. Vielmehr müssen sie visualisiert und festgehalten sowie erklärt und eingeordnet werden. Danach geht es weiter. Diese Auseinandersetzungen können iterativ geführt und in einer systemischen Schlaufe integriert werden. Wie dies genau gestaltet wird, hängt vom Kontext des Teams, der Unternehmung, des Prozesses ab und ist auch hier wieder: individuell. Deswegen wollen wir an dieser Stelle keine einzelne Handlungsanleitung oder Prototypen mit auf den Weg geben, sondern Denkanstösse liefern, wie Konflikte in unterschiedlichen Intensitäten angegangen werden oder eben auch nicht angegangen werden können. Alleine die Reflexion darüber wird dich bereits einen grossen Schritt weiterbringen.
Zusammenfassung Phase 3

Es lohnt sich, auf psychologische Sicherheit, Vertrauen, Austausch und das Aushalten von unterschiedlichen Standpunkten zu setzen. Beim Innovation ebenso wie bei allen anderen Themen. Wir kommen als Team und Unternehmen nur weiter und meistern die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte, wenn wir gemeinsam, divers, offen und mit viel Sicherheit geschlossen darauf zugehen können.

Im nächsten Schritt werden wir dich an unsere Prototypen heranführen.

Phase 4

Genug diskutiert.

Let’s face it: Wir müssen handeln. Wo fangen wir an?

Wir begeben uns nun in die letzte Phase. Wie soll mit den gewonnenen Erkenntnissen umgegangen werden? Wo werden sie festgehalten? In dieser Phase ist es wichtig, das Gesprochene visuell festzuhalten und zu Papier zu bringen, damit die unterschiedlichen Definitionen und Aussagen auch mit dem Auge erfasst werden können. Sei das textlich mittels unserem Fragebogen, als Einordnung auf der Spider oder frei gezeichnet. Analog, digital, egal. Denn das gesprochene Wort alleine birgt noch immer zu viel Potenzial für Missverständnisse. Wie oft hast du bereits zu gewissen Themen oder grossen Fragen mit deinen Mitarbeitenden diskutiert, das befreiende Gefühl gehabt, einander endlich zu verstehen – und ein paar Tage oder Wochen später habt ihr euch mit denselben Differenzen konfrontiert gesehen? Make it visible, make it tangible, but make it fun!

Wir haben unterschiedlichste Prototypen ausprobiert, angedacht und skizziert und wollen dich damit inspirieren, deine ganz persönliche Form eines Prototypen zu finden. Denn auch hier gilt: Die Bedürfnisse sind unterschiedlich, die passende Form individuell. In unserer Toolbox findest du alles – vom ausgearbeiteten Fragebogen bis zu lediglich skizzierten Ideen. Viel Spass auf deinem Innovations-Trip!

Fragebogen B A S I S

Wir empfehlen dir und deinem Team den Start mit dem Fragebogen B A S I S. Diese neun Fragen zum Begriff «Innovation» mögen simpel erscheinen, sind deshalb aber nicht weniger wichtig zu klären. Du beschäftigst dich derzeit mit einem anderen Thema oder Begriff als «Innovation»? Kein Problem: ersetze «Innovation». Vergiss dabei nicht, die Antworten auch wirklich schriftlich festzuhalten, sowie verfüg- und sichtbar zu machen. Eventuell sogar ausgedruckt und aufgehängt.

innowhat?

Wir sammelten auf dem Instagram-Profil «innowhat?» die unterschiedlichsten, ganz persönlichen Definitionen von Innovation. Dies diente einerseits unserem Testing, dass es nicht «die» Innovation gibt. Andererseits stellt dies eine mögliche Form der Visualisierung und somit des Fassbarmachens von zu klärenden Begriffen und Themen dar. Du magst hierfür nicht extra einen eigenen Social-Media-Kanal eröffnen? Kein Problem, nutze euer Intranet, Trello, Desktop-Schoner, die Wand in der Büro-Küche – whatever floats your boat!

Fragebogen P R O

Für einen vertieften, spielerischen Ansatz empfehlen wir den Fragebogen P R O. Dieser nähert sich dem Thema mit assoziativen Fragen, auf lustvolle und spielerische Art. Geht gemeinsam auf Entdeckungsreise, staunt und erfreut euch an all den unterschiedlichen Antworten.

Spider

Haben du und dein Team die vermeintlich simplen Basis-Begrifflichkeiten und -Fragen geklärt, so ist eine mögliche Fortsetzung die Auseinandersetzung mit euren individuellen äusseren Einflüssen auf (in diesem Beispiel) die Innovationsfähigkeit zum Zeitpunkt X. Denn das Universum der Einflussfaktoren fängt zwar in der Nähe und im Detail an, hört jedoch nicht so schnell auf … Macht eure Handlungs- und Spannungsfelder sichtbar, positioniert euch als Team in einem Gesamtkontext und seht euch an, wo ihr steht. Dies bietet bei Bedarf und Interesse auch viele Möglichkeiten und Potenzial zu einem persönlichen und nicht nur auf Arbeitsinhalte bezogenen Austausch. Proaktiv und gezielt können damit Konflikte bewusst gefördert werden. Indem Personen mit unterschiedlicher und konträrer Ausprägung in einem Dialog die vorherrschenden Haltungen eruieren und dadurch ein gemeinsames und gegenseitiges Verständnis schaffen.

Game on!

Wer etwas mehr Zeit, eventuell auch Geld oder die Fähigkeiten hat, dem empfehlen wir eine Gamification des Sammelsuriums an wichtigen und inspirierenden Fragen. In unserem skizzierten Prototyp kombinieren wir in einer webbasierten Umfrage diverse Fragen rund ums Thema Innovation. Hierbei sind sowohl Fragebogen B A S I S und P R O enthalten wie auch weiterführende, lustvolle Überlegungen: Tindere dich durch Innovationsvorbilder. Oder was wünschst du dir von der Innovee, damit du im Alltag einfacher innovativ sein kannst?

Kombiniere unsere Vorlagen und Prototypen, entwickle sie für deine Bedürfnisse weiter, lass dich lediglich inspirieren und durchforste die Weiten des Internets nach einer passenden Methode für dich – Hauptsache du setzt dich mit dir und deinem Team auf eine nachhaltige, sicht- und fassbare Weise auseinander.

Erkenntnisbox: Notieren geht über Studieren.

Wir mussten unzählige Male während unseren Diskussionen und unserer Essayerarbeitung schmunzeln, weil auch wir immer wieder an den Punkt von Missverständnissen gelangten – weil wir uns in Worten und Nuancen verloren, uns jedoch auf nichts Sichtbares behaften und konzentrieren konnten. Schlussendlich muss man auch immer mal wieder ausprobieren und mit etwas Handfestem als Basis weitergehen. Man merkt dann schnell, ob man auf dem Holzweg oder dem «Stairway to Heaven» ist …
Zusammenfassung Phase 4

Hier halten wir es kurz und knackig: Sprechen alleine hilft nicht weiter. Jetzt geht es darum, das Gesprochene zu Papier zu bringen und es sicht und fassbar zu machen, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen.

Phase 5

Konklusion

Ein gemeinsames Selbst-Verständnis ist unabdingbar! Walk the talk and start to walk.

Wer Innovation im Unternehmen will, der muss zuerst für sich und im Team oder Unternehmen, eine Auseinandersetzung und Klärung zu den grundlegenden Begriffen führen. Es ist langfristig gesehen unabdingbar, so weit wie möglich sicherzustellen, dass die Menschen von Demselben sprechen. Dabei ist nicht die totale Übereinstimmung oder absolute Definition das Ziel, sondern vielmehr der Austausch sowie das Verständnis, wer welche Begriffe wie interpretiert und wer woher kommt. And again, for those in the back: Der kleinste gemeinsame nötige Nenner ist das Wissen um das Selbst-Verständnis aller Beteiligten.

Hinsichtlich des Begriffs «Innovation» kamen wir zudem zum Schluss: Innovation ist nicht nur was für Hyperkreative und Genies, sondern für alle. Wir alle können und sind Innovation. Wir müssen dafür zuerst uns selbst und andere als ersten Schritt der Erneuerung begreifen. Das Wort Innovation steht in diesem Essay bekanntlich als Platzhalter – die Kommunikation, der Austausch und das Sicherstellen dessen, wie meine Mitmenschen gewisse Begriffe, Situationen, Prozesse interpretieren und nutzen, ist immer die nötige Basis, der Schlüssel zum Erfolg.

Wir, fünf unterschiedliche Menschen, haben im Zuge der Erarbeitung dieses Essays eine gemeinsame Basis geschaffen und den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden. Nämlich die Überzeugung, dass der Austausch zum Thema und das Verständnis, wie jede:r einzelne dies einordnet, enorm wichtig und matchentscheidend sind. Der Glaube daran, dass der Weg das Ziel ist. Und nicht, ob wir dieselben Interpretationen und Meinungen haben. Nicht, ob wir uns gemeinsam auf eine Definition einigen können. Auch nicht, ob jemand recht oder unrecht hat. Lediglich das Wissen und das Verständnis um die Positionen und Interpretationen der Begrifflichkeiten «Innovation», «innovativ sein» und die Notwendigkeit dessen im jeweiligen Kontext und Unternehmen.

Wie Innovation bei sich selbst, in Teams und Unternehmen am besten implementiert und gefördert werden soll, darauf gibt es bereits zig Antworten, Bücher, Podcasts, Playbooks und einiges mehr.
Wir möchten dir ans Herz legen, den ersten innovativen Schritt bereits in der Herangehensweise ans Thema zu machen: Setze nicht voraus, dass dein Gegenüber, egal wie vertraut und gleichgesinnt diese Person ist, dasselbe meint, wenn sie das Wort «Innovation» benutzt. Setze nicht voraus, dass du die anderen verstehst und begreifst. Setze nicht voraus, dass sie wissen, was du meinst. Sondern setze dich mit mit dir selbst und deinen Mitmenschen auseinander und beginne bei Null. Beginne bei der Basis und zwinge dich und andere, dich mit den grundlegendsten Fragen zu beschäftigen. Schritt für Schritt. Erst dann nimmst du die konkrete Einführung des Innovationsprozesses (again: Platzhalter) in Angriff. Oder hast vielleicht auch gemerkt, dass dies gar nicht nötig, nicht das prioritäre Bedürfnis deines Teams ist, und ihr eure Zeit und Energie besser auf andere Themen fokussiert – wer weiss …

The End!
Oder ist dies der Anfang…?


Ressourcen

[1] Duden: Innovation. URL: https://www.duden.de/rechtschreibung/Innovation [07.06.2021].

[2] Gabler Wirtschaftslexikon: Innovation. URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/innovation-39624 [07.06.2021].

[3] Matter, Manni (1972): Dr Alpeflug. Auszug aus Song.

[4] Paul Watzlawick Website. (ohne Datumsangabe): Die Axiome von Paul Watzlawick. Hrsg. Von Bender, S. URL: https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html [07.06.2021].

[5] Piwinger, Manfred; Christoffel, Jörg (ohne Datumsangabe): Wenn zwei sich missverstehen. Das Missverständnis in der Kommunikation. URL: https://www.piwinger.de/aktuell/Missverstaendnisse.html [07.06.2021]. Der vollständige Beitrag ist erschienen in: Bentele, Günter/ Piwinger, Manfred/ Schönborn, Gregor (Hrsg.): Kommunikationsmanagement. Strategien. Wissen. Lösungen. 2001 ff. (Losebl.) , Art. Nr. 8.04, Kriftel/ Neuwied.

[6] Grant, Adam (2021): Think Again. The Power of Knowing What You Don’t Know. Random House, UK, S. 78–79.

[7| Grant, Adam (2021): Think Again. The Power of Knowing What You Don’t Know. Random House, UK, S. 80.